Würzburger Mutmacherin Christina Hartmann

robert krick verlag gmbh + co. kg

Christina Hartmann, Robert Krick Verlag, Geschäftsführerin Hier geht's zum Interview im IGTV Format!

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Liebe Frau Hartmann,

 

die Corona-Pandemie hat auch vor Ihnen und Ihrem City Blog nicht Halt gemacht.
Trotzdem sind Sie mitten im Lockdown mit dem Gemeinschaftsprojekt von krick.com, dem Stadtmarketing „Würzburg macht Spaß e. V.“ und dem Handelsverband Bayern - dem City Blog Würzburg - online gegangen.

 

Welchen Herausforderungen haben Sie sich gestellt?

 

Christina Hartmann: Grundsätzlich sehe ich in Herausforderungen auch immer Chancen. Wir alle erinnern uns an den 16. März 2020. Das war der Tag, an dem wir in den harten Lockdown gingen. Für uns stand nicht die Frage im Vordergrund „Was kann man alles zurückfahren“, sondern vielmehr „Wie können wir die Weichen für die Zeit, die jetzt vor uns liegt, stellen“. Uns waren folgende Punkte wichtig:

 

Wie sichern wir unseren Geschäftsbetrieb und die Mitarbeiter? Was machen wir, wenn wir morgen nicht mehr in die Firma kommen? Also ganz praktische Fragen. Wir haben kurzfristig Laptops organisiert und unseren Mitarbeitern Homeoffice-Arbeitsplätze eingerichtet. Also Backup-Prozesse definiert für unerwartete Situationen.

Wir haben überlegt, wie wir Innovationen noch zügiger vorantreiben können. Corona ändert nicht nur den Alltag vieler Firmen, sondern auch den ihrer Kunden. Und unserer Kunden. Also haben wir Produkte und Services entwickelt, die unseren Kunden schnell helfen. Und da kommt auch der City Blog Würzburg ins Spiel.

 

Ursprünglich hatten wir geplant, im März 2020 mit unserem Blog live zu gehen. Dann kam der Lockdown und mich persönlich hat Vieles umgetrieben. Ich habe in einer Nacht, in der ich nicht gut schlafen konnte, überlegt, wie wir den Blog kurzfristig nutzen können, um Würzburger Unternehmen unter die Arme zu greifen. Am nächsten Tag haben wir unsere „Corona-Soforthilfe“ angeboten. Was heißt das? Die Unternehmen konnten sich kostenfrei auf unserem Blog eintragen. Wir haben dann ein Unternehmensprofil erstellt mit allen relevanten Informationen rund um das Unternehmen und auf unserem Blog und den Social Media Kanälen, z. B. Instagram, veröffentlicht. Ganz wichtig waren beispielsweise Öffnungszeiten und spezielle Angebote. Ich kann Ihnen sagen, ich war sehr begeistert, wie kreativ sich die Firmen aufgestellt haben. Echt klasse. Innerhalb kürzester Zeit haben sich 300 Unternehmen auf unserem Blog eingetragen und damit gezeigt: WIR SIND DA!

 

Welche Chancen haben sich ergeben? Was wollen Sie beibehalten?

 

Christina Hartmann:  Ich bleibe kurz bei dem Blog. Über unsere Soforthilfe sind wir in einen tollen Dialog mit den Würzburger Unternehmern eingetreten. Daraus sind schöne Partnerschaften entstanden. Es gibt nach wie vor die Möglichkeit, sich mit einem Unternehmensprofil auf dem Blog zu präsentieren. Mittlerweile sind wir aber unserem ursprünglichen Ziel gefolgt und haben viele Geschichten aus Würzburg auf unserem Blog veröffentlicht. Wir arbeiten mit sogenannten Influencern bzw. Bloggern zusammen, die die Unternehmen besuchen, ihre eigene Sicht auf Produkte beschreiben und dann über ihre Social Media Kanäle teilen. Influencer setzen Unternehmen perfekt in Szene. Die Unternehmen profitieren dabei von der Reichweite der Blogger in den sozialen Netzwerken, z. B. Instagram und Facebook – ganz nah an ihrer Zielgruppe.

 

Jetzt zu uns hier bei Krick:

 

Wir lernen jeden Tag dazu. Wir haben viele Prozesse optimiert, waren und sind sehr kreativ in der Produktgestaltung. Politische Entscheidungen haben wir schnell aufgegriffen und Services daraus abgeleitet. Ich will dies an dem Beispiel eazyR festmachen.

 

Das Thema „Kontaktnachverfolgung“ wird uns sicherlich noch einige Zeit begleiten. So haben wir bereits im letzten Jahr eine digitale Lösung namens eazyR entwickelt, die Kontaktnachverfolgung leichter macht. Wir alle sehen uns nach einem Stück weit Normalität und genau solche Systeme bringen uns dem näher.

Wir haben Unternehmen aber auch bei der Einrichtung ihrer Termintools unterstützt, denn ich bin der festen Überzeugung, dass Services wie diese auch nach der Pandemie Bestand haben werden und die Firmen genau das weiter anbieten.

 

Was unsere interne Organisation betrifft, so wollen wir den inneren Wandel und die Transformation weiter stärken, Remote Technologien dauerhaft etablieren, und selbstverständlich weiter Innovationen vorantreiben.


Inwiefern halten Sie Digitalisierung in dieser Zeit für unerlässlich?

 

Christina Hartmann: Digitalisierung ist keine vorübergehende Modeerscheinung. Spätestens seit Corona wissen wir das alle. Sie ist ein MUSS und niemand kommt daran vorbei. Die Frage „was bedeutet Digitalisierung“ ist ja viel diskutiert. Digitalisierung heißt nicht, ich scanne ein Stück Papier ein und dann bin ich digital.

Digitalisierung bringt Menschen, Daten, Technologien und Prozesse zusammen, um Mehrwerte zu erzielen und letztlich einen „Tick voraus zu sein“ am Markt.

 

Digitalisierung bedeutet in erster Linie aber Veränderung. Und ich glaube, genau davor haben viele Angst. Prozesse auf den Kopf zu stellen, sich zu schütteln und neu zu denken. Ich sehe es aber als Riesen-Chance, sich für die Zukunft fit zu machen. Man muss auch Mut haben, „Zöpfe abzuschneiden“, um Zeit und Ressourcen für neue Themen freizumachen.

 

Die digitale Transformation bietet uns auch viele Möglichkeiten, mit unseren Kunden neu oder anders ins Gespräch zu kommen, z. B. über die digitalen Medien.

 

Uns hat es in den letzten Monaten unglaublich geholfen, digital schon gut aufgestellt zu sein. Es hat Vieles vereinfacht als es darum ging, unsere Geschäftsabläufe im Remote Betrieb abzubilden. Wichtig ist, auf der Transformations-Reise die Mitarbeiter gut mitzunehmen.

Wie hat der City Blog in dieser Zeit den Würzburger Unternehmen geholfen?

 

Christina Hartmann: Durch Schnelligkeit. Über den City Blog haben wir Würzburger Unternehmen durch unsere kostenfreie Soforthilfe schnell ein digitales Gesicht gegeben. Das heißt, sie waren im Netz sichtbar. Auch Unternehmen, die bisher keine Web-Präsenz hatten. Sichtbarkeit ist das A und O. Zu zeigen, dass man da ist und wie man da ist. Gerade in dieser Zeit, in der sich täglich die Rahmenbedingungen für die Geschäfte ändern, ist das so wichtig.

Wer nicht gefunden wird, kann auch nichts anbieten oder verkaufen.

 

Mit Influencer-Marketing sind wir einen ganz neuen Weg gegangen. Influencer als verlängerten Arm für die Unternehmenskommunikation zu nutzen, lohnt sich. Wir haben gelernt, dass Social Media eine große Rolle in der Unternehmenskommunikation spielt.

Wir bieten Jedem, der das möchte, gerne eine individuelle Kampagne an.

 

Und zu guter Letzt haben wir immer auf aktuelle Themen kurzfristig Lösungen angeboten. Ob Onlineshops, Unterstützung bei Terminvereinbarungen, Anpassung von Öffnungszeiten, um ein paar Beispiele zu nennen.

 

Mit dem Blog haben wir mittlerweile ein Abbild des Wirtschaftsstandorts Würzburgs geschaffen. Wir wollen digital neugierig machen und darüber unseren Kunden Kunden bringen – und zwar in das Geschäft vor Ort. Die smarte Verzahnung von Online und Offline wird künftig über den Markterfolg entscheiden.


Was würden Sie anderen Unternehmen im lokalen Handel raten oder empfehlen?

 

Christina Hartmann: Auf keinen Fall Stehenbleiben. Stillstand ist keine Option.

Haben Sie Mut, neue Wege zu gehen.

Hinterfragen Sie Prozesse kritisch.

Haben Sie Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Ihrer Mitarbeiter.

 

Gerade in dem Augenblick, in dem ich ich dieses Interview gebe, suchen Interessenten nach Angeboten, Produkten und Dienstleistungen. Ich glaube, dass den Unternehmen immer mehr die Notwendigkeit eines umfassenden Onlineauftritts bewusst geworden ist. Also neue Kanäle, über die sie ihre Kunden ansprechen können.

 

Die von uns ins Leben gerufene "Mutmacher-Kampagne" auf dem Blog wird sicher auch Sie inspirieren und vielleicht ist auch die ein oder andere Idee dabei, die Sie für sich und Ihr Unternehmen umsetzen möchten.

 

Es ist mir eine Herzensangelegenheit, an dieser Stelle auch DANKE zu sagen. DANKE an alle Unternehmer, die unseren Blog von Beginn an begleiten und uns vertrauen. DANKE an die Mutmacher, die Anderen Mut machen. DANKE an das Stadtmarketing Würzburg und den Handelsverband Bayern für die schöne Partnerschaft.

 

Richten wir den Blick nach vorne. Gemeinsam – für Würzburg.