Würzburg | Beitrag der Redaktion | 26. Juni 2025
Persönlichkeiten aus Würzburg: Nico Manger

Nico Manger ist in der Würzburger Kunst- und Kulturszene eine feste Größe. Als vielseitiger Fotograf, Agenturbesitzer und Organisator zahlreicher Open-Air-Kinos in der Region prägt er seit Jahren das kulturelle Leben der Stadt mit. Im Interview gewährt er uns nicht nur Einblicke in seine Wahrnehmung der lokalen Kulturszene, sondern spricht auch über die Faszination des bevorstehenden “Festungsflimmerns” auf der Festung Marienberg, seine Inspiration als Fotograf und die Entstehung der beliebten Open-Air-Kinos in Würzburg.

Als Fotograf, Agenturbesitzer und Veranstalter vieler Open-Air-Kinos in der Region, bist du Teil der Kunst- und Kulturszene in Würzburg. Wie nimmst du sie wahr? Gibt es Bereiche, die mehr Austausch oder Impulse bedürften? 

Die Würzburger Kulturszene hat, für die Größe der Stadt, eine Menge zu bieten und braucht sich nicht verstecken … manchmal muss man etwas suchen, um etwa die kleineren, neuen Formate, Events und Künstler zu finden,  aber es lohnt sich meistens sehr und ich bin echt immer wieder erstaunt was sich hier so alles tut… es ist auf der anderen Seite natürlich auch schon schwer neue Events dauerhaft zu etablieren … z.B. veranstalten wir seit ein paar Jahren das What?-Festival in Würzburg, sehr cooles Format, aber kaum einer kennt es ;))

In den Bereichen Tourismus und Kultur bist du in vielen Ecken der Region unterwegs. Gibt es Motive oder Orte in Würzburg und Umgebung, die dich als Fotograf besonders inspirieren?

Mich interessieren eher die Menschen und ihre Geschichten … wobei diese natürlich häufig mit Orten verbunden sind …  je länger man in der Stadt lebt, desto mehr sind natürlich auch die Orte mit Erinnerungen „aufgeladen“… ich mag die Stadt vor allem auch nacht sehr, wenn Sie zur Ruhe kommt… die Mainbrücke „geleert“ ist, hunderte Möwen wie versteinert auf dem Geländer am Wasser sitzen und man die Stadt gefühlt für sich hat… 

Fotografie, Film und Kultur – mit deinen unterschiedlichen Tätigkeiten vereinst du drei spannende Felder, die ja auch zueinander gehören. Wie kamst du auf die Idee Open-Air-Kinos in Würzburg zu etablieren? Was macht Würzburg zum passenden Ort? 

Ich bin zwar Würzburger, habe aber in Augsburg studiert, und damals gab es dort schon, den ganzen Sommer über, drei Openair Kinos … als ich nach dem Studium zurück gekommen bin, hat es mich gewundert dass es hier noch kein Openair Kino gab… so ist die Idee entstanden.

Apropos Film: im Juni steht das Festungsflimmern auf der Festung Marienberg an. Das ist für viele Würzburger ein echtes Highlight im Sommer. Was macht den Reiz der Open-Air-Kinoerfahrung auf der Festung aus? 

Vor allem das gemeinschaftliche Filmerlebnis: einfach mit vielen hunderten Menschen zusammen einen gemeinsamen entspannten Kino-Abend mit Musik und Picknick zu verbringen… das ist eine andere Erfahrung als auf der Couch zuhause oder im „normalen“ dunklen Kinosaal. Es ist einfach kommunikativer und natürlich auch romantischer unter freiem Himmel 😉 

Ein kurzer Blick in die Zukunft: Hast du Visionen für die Open-Air-Kinos, die du in den kommenden Jahren umsetzen möchtest? 

Wir entwickeln ja das Festungsflimmern behutsam kontinuierlich weiter und ergänzen die „normalen“ Film-Abende immer weiter mit interessanten Zusatz-Veranstaltungen wie Yoga-Sesions, Comedyslams und zum Beispiel in diesen Jahr neu: Eine Sunset-Dance Session zum mitmachen oder eine BIKE-Film-Tour. Außerdem starten wir Mittte Juli auch ein weiteres zehn tägiges Openair Kino: Das Sommerflimmern auf der Bastion bei der Umweltstation am Nautiland… auch hier gibt es wieder einen Mix aus Kino, Kultur und Musik und z.B. auch mal einen reinen Kabarett-Abend.